Sexuelle Bildung für Schulklassen

- Unser Verständnis von Sexualität
Wir verfolgen eine sexpositive und wertschätzende Haltung, die Menschen in ihrer Vielfalt anerkennt und bestärkt. Sexualität begreifen wir nicht ausschließlich als etwas Körperliches, sondern als ein ganzheitliches Zusammenspiel von Körper, Gefühlen, Gedanken und persönlichen Überzeugungen.
Sexuelle Bildung ist für uns ein lebenslanger Lernprozess. Sexualität verändert sich im Laufe des Lebens – sie ist dynamisch, individuell und von vielen Faktoren geprägt. Dabei steht für uns auch die Lustfreundlichkeit im Mittelpunkt: Sexualität darf Freude machen, erfüllend sein und soll selbstbestimmt gelebt werden.
Statt mit erhobenem Zeigefinger treten wir unseren Teilnehmenden mit Offenheit und Respekt gegenüber. Wir schaffen einen Raum, in dem vielfältige Vorstellungen von Sexualität, Liebe und Beziehungsformen ebenso Platz haben wie individuelle Wege im Umgang mit dem eigenen Risikomanagement in Bezug auf HIV/STI und Elternschaft.
Ein zentrales Anliegen unserer Arbeit ist es, negative Bilder von Scham und Schuld in Bezug auf HIV/STI zu hinterfragen und zu verändern. Wir möchten vermitteln, dass sexuell übertragbare Infektionen ein Teil sexueller Aktivität sein können – ohne moralische Bewertung.Wir verstehen Sexualität, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Liebe und Beziehung als ein Spektrum, in dem jeder Mensch seinen Platz hat – unabhängig von Normen oder gesellschaftlichen Erwartungen.
- Ziele unserer Arbeit
Mit der Pubertät beginnt für Kinder und Jugendliche eine ganz besondere Zeit. Neue, unbekannte Gefühle, Freude, Neugierde, Ängste und Unsicherheiten sind ständige Wegbegleiter. Mit unseren Workshops wollen wir dazu beitragen, dass junge Menschen befähigt werden, sexuelle Empfindungen und Bedürfnisse wahrzunehmen, mit ihnen offen umzugehen, sich zu verständigen und Tabus abzubauen. Um die Veranstaltung effektiv vorzubereiten und Nachhaltigkeit auf das sexuelle Selbstbewusstsein der Kinder zu bewirken, arbeiten wir eng mit dem pädagogischen Personal zusammen. Nach einem Baukastenprinzip können verschiedene Themenkomplexe je nach zeitlichem Umfang in den Workshop einbezogen werden.
Mögliche Themen:
- Pubertät & Körperveränderungen
- Liebe & Beziehung
- Verhütung
- Grenzen und Konsens
- Umgang mit Medien (Pornografie, Sexting & Co.)
- HIV/Aids und andere STI
- Unser Angebot
Jeder Workshop kann aus den nachfolgenden Bausteinen zusammengesetzt werden.
Unabhängig von den gewählten Bausteinen beginnt jeder Workshop mit einer Vorstellungsrunde und Einstiegsmethode
und schließt mit Kondome abrollen und einer Feedbackrunde ab.
Pubertät (6. Klasse)
- Anatomie
- Körperveränderungen
- Menstruation
- GeschlechterstereotypePubertät (7. Klasse)
- Anatomie
- Menstruation & ZyklusLiebe & Beziehung
- Gefühle
- Gesunde Beziehungen
- BeziehungsmodelleHIV & Aids
- Begriffsklräung
- Übertragungswege
- SchutzmöglichkeitenSTIs
- Begriffsklärung
- Übertragungswege
- SchutzmögtlichkeitenVerhütung
- Verhütungsmittel
- Vor- und Nachteile
- (ungewollte) SchwangerschaftGrenzen & Konsens
- Begriffklärung
- Grenzen wahrnehmen und kommunizieren
- Über Sexualität sprechenPornographie
- Begriffsklärung
- Rechtlicher Rahmen
- Dekonstruktion von Normvorstellungen
- Rahmenbedingungen
Unsere Workshops zur sexuellen Bildung finden in einem geschützten Rahmen statt, der den Teilnehmenden Offenheit, Sicherheit und Vertrauen ermöglicht. Dafür arbeiten wir grundsätzlich ohne Anwesenheit von Lehrkräften, um eine möglichst unbefangene Gesprächsatmosphäre zu schaffen.
Ein geschützter Rahmen bedeutet für uns auch die Wahl eines geeigneten Raumes, der Diskretion gewährleistet und einen störungsfreien Ablauf ermöglicht.Alle Teilnehmenden begegnen uns auf freiwilliger Basis – niemand wird zur aktiven Teilnahme gedrängt. Dabei gilt für uns eine Verschwiegenheitspflicht: Persönliches, das im Workshop geteilt wird, bleibt im Raum.
Gemäß § 12 Absatz 3 des Brandenburgischen Schulgesetzes sind Schulen verpflichtet, die Eltern über Ziel, Inhalt und Formen der Sexualerziehung rechtzeitig zu informieren. Daher obliegt es der Schule, die Eltern vorab über unsere Workshops zu unterrichten.
Im Anschluss an den Workshop erfolgt eine Rückmeldung an die begleitende Lehrkraft, bei der jedoch ausschließlich inhaltliche und organisatorische Aspekte angesprochen werden – keine persönlichen Aussagen von Teilnehmenden.Die Inhalte und Methoden unserer Workshops werden zielgruppenspezifisch angepasst und orientieren sich an Alter, Lebensrealitäten und Vorkenntnissen der Teilnehmenden. Dabei setzen wir auf eine Methodenvielfalt, die unterschiedliche Zugänge ermöglicht und sowohl kognitive als auch emotionale Ebenen anspricht.
Unsere Workshops dauern in der Regel 180 Minuten (4 Unterrichtsstunden). Nach Absprache sind auch kürzere Workshops mit einer Mindestlänge von 90 Minuten möglich. Pro Workshop berechnen wir 75€. Wir erheben keine Fahrtkosten.
Um die Qualität unserer Arbeit zu sichern, führen wir regelmäßig Team-Reflexionen durch und nehmen an Fortbildungen teil.
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